Im Einklang mit der Natur - auch ohne Biosiegel

Unsere WeinPhilosophie

Aufwendige, umweltschonende und naturnahe Weinbergspflege draußen in unserer Steilstlage verbunden mit sortenreinem und rein qualitätsorientiertem Weinausbau sind unser oberstes Gebot. Erfahrung mit nachhaltigem Wirtschaften haben wir schon seit über 30 Jahren: Nicht nur bei der umweltverträglichen Arbeit im Weinberg, sondern auch dem Schutz der Artenvielfalt und der Landschaftspflege.

Wir sind kein Biobetrieb, sondern arbeiten ganzheitlich nachhaltig, da wir die bedenkliche Ökobilanz biologischen Weinbaus als sehr problematisch und fragwürdig ansehen. Uns geht es nicht darum, ein Biosiegel zu tragen, sondern die Natur zu achten und zu schonen. Es gibt viele gute Ansätze bei Biobetrieben, die wir mittlerweile auch da auf unseren Betrieb umsetzen und vor allem weiterentwickeln, wo es der Natur dienlich ist und nicht dem Regelwerk überbordender Bürokratie. Gründe für unsere Vorbehalte eines Biosiegels sind jedoch der extrem häufige Pflanzenschutzaufwand, kupferhaltige Mittel mit Schwermetallen, die toxische und damit bodenschädliche Rückstände hinterlassen, sich anreichern und nicht abbaubar sind. Wenn ich nur die Pflanze anders als herkömmlich behandeln möchte, jedoch aber den Boden und die Luft dadurch mehr belaste, passen für uns einige Bio - Richtlinien einfach nicht zum Nachhaltigkeitsgedanken, den wir pflegen. Wir setzen eben auf diesen andauernden und nützlingsschonenden Anbau sowie auf eine Ökobilanz, die in ihrer Gesamtheit der Traubenerzeugung, der Weinbereitung und auch in der Vermarktung die Natur und Umwelt schonen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Imker holt uns ein ganzes Bienenvolk aus dem Weinberg.

Was so alles in unseren Weinbergen blüht

 

Seit 1651 ist Weinbau ununterbrochen in unserer Familie nachweisbar. Was wir machen, ist gelebter Naturschutz. Das müssen wir auch, denn wir leben von der Natur und mit ihr – existenziell. Sie und auch der Boden sind unser höchstes Gut, welches es gilt, zu bewahren und Räume für Pflanzen und Tiere zu bieten. Daraus resultiert auch, dass wir seit fast 30 Jahren keine Schädlingsbekämpfung mehr durchführen, darauf sind wir stolz. Gezielt fressen die Raubmilben die schädlichen Spinnmilben und sind somit ein Nützling in der Schädlingsbekämpfung. Dank der Entwicklung pfiffiger, abbaubarer Pflanzenschutzmittel sind wir in der Lage, die Raubmilben zu schonen, damit sie ihre äußerst wertvolle Arbeit erledigen können und unsere unersetzbare Natur bewahren. Als Frühwarnsystem für entstehende Krankheiten nutzen wir die vielen Rosen in unseren Weinbergen und die hochmoderne agrarmeteorologische Wetterstation, die wir WeinSTEIGwinzer in Leutesdorf installierten. Das damit verbundene Prognosemodell „Vitimeteo“ liefert nun sehr exakte Daten zur Planung des Pflanzenschutzeinsatzes, wodurch wir die Pflanzenschutzmaßnahmen gezielter und vor allem erheblich reduzierter durchführen können. Unkraut darf bei uns wachsen und wird dann gemulcht, wenn durch große Trockenheit diese Kräuter und Blumen zur Wasserkonkurrenz der Rebe werden. Dadurch erhöhen wir auch das ganze Jahr über den Humusgehalt im Boden.

Auch gehört es zu unserer Philosophie, jährlich an freiwilligen Weiterbildungsseminaren zusammen mit unseren Mitarbeitern teilzunehmen, damit wir  "neues Wissen" aus Forschung und Wissenschaft auch zum Wohle der Natur zur Wirkung bringen und auch fortschrittliche Änderungen vornehmen können.

 

Hase, Reh, Gerlitz, Fischreiher, Mauereidechse und auch Wildschweine...eine einmalige Fauna in unseren Steilstlagen. Die Technik unserer hochpräzisen agrarmeteorologischen Wetterstation hilft, durch zielgenauen Pflanzenschutz diese Artenvielfalt in unseren Weinbergen zu schützen. Zugegeben... Reh und Wildschwein sehen wir lieber auf dem Teller.

Schon im Weinberg und bei der für uns selbstverständlichen Traubenlese per Hand, wird der Grundstein für eine hohe Qualität gelegt.

Dabei wird jede einzelne Traube begutachtet und nur gesunde Trauben und Beeren gelesen. Somit zwingt uns ganz einfach bereits die extreme Hangneigung unserer Weinberge zu einer Qualitätsphilosophie, die in fast allen Deutschen und auch anderen Anbaugebieten der Welt so aufwendig eigentlich unvorstellbar ist. Anschließend werden die Trauben sehr sachte transportiert, ohne sie einzumaischen. Im Herbst 2023 setzten wir zum ersten Mal einen Steillagen-Traubenvollernter im Steilsthang ein. Die Hangneigung von nahezu 80 % war dabei Premiere, nicht nur in Deutschland. Das Lohnunternehmen Beck war mutig genug, um diesen innovativen Einsatz zu ermöglichen. Da der Traubenvollernter nicht in der Lage ist, selektiv zu lesen, waren wir für dieses Wagnis bereit, beste Lagen mit absolut gesunden Trauben zur Verfügung zu stellen. Gute Trauben sind nicht gut genug, es müssen perfekte Trauben sein, um dem hohen Anspruch an unser Lesegut gerecht zu werden. Da in Leutesdorf jedoch zu wenige Flächen für eine Traubenvollernterlese zur Verfügung stehen, ist ab 2024 wieder reine Handlese angesagt, in der Steilst- und in der Flachlage...also die selektivste und aufwendigste Form der Ernte, die man sich vorstellen kann, zum Wohle der Qualität.

Wir legen Wert auf eine betont langsame und kontrolliert, gekühlte Vergärung, um auf schonendste Weise fruchtig - herzhafte und in der Säure überaus bekömmliche Weine zu bereiten. Wir empfinden es als ausgesprochen faszinierend, diese Einzigartigkeit Wein dann so in Ihrer Entwicklung erleben zu dürfen und zu erfahren, dass dieses Kulturgut jedes Jahr auf´s Neue in der Lage ist zu zeigen, wie Rebe, Boden, Wetter und unsere fürsorgliche Arbeit im Weinberg widergespiegelt werden. Dieses Erlebnis beobachten wir im Keller mit Ehrfurcht, wir lassen ihm Zeit…das tut gut…und wir dürfen Teil davon sein.

Diese lange Zeit, um auf der Feinhefe zu lagern und die daran anschließende Reifezeit in kleinen Edelstahlbehältern ist der Grund dafür, dass die Weine auch wirklich nach der Traube schmecken, aus der sie erzeugt wurden und nicht nach dem Lagerbehältnis, in dem sie ausgebaut wurden. Echter Weingenuss ist es, jeden neuen Jahrgang in der Vinifizierung und der Entwicklung so zu begleiten, dass auf beeindruckende Art und Weise die Weine spannend und für den Vegetationsverlauf des Jahres typisch ausgebaut werden. Wir bringen den neuesten Jahrgang nicht möglichst schnell in den Verkauf, da es nicht unserer Qualitätsphilosophie entspricht. Die Weine gefühlvoll zu vinifizieren braucht Zeit und läßt sich nicht beschleunigen. Nach der Abfüllung folgt dann die Ruhe in dem im Berghang gelegenen Flaschenkeller.

Auch Gesellschaftliche und soziale Nachhaltigkeit gehört zu unserer Philosophie

Seit 2021 bis heute unterstützen wir die Vereinigung Slow Food Deutschland, um noch mehr das Bewußtsein für regionale Produkte und gesunde Ernährung zu stärken. Bereits begonnen haben wir partnerschaftliche Onlineprojekte mit unserem regionalen Mineralbrunnen BROHLER.

Durch die Pflanzung eines historischen Ablegers des heutigen Rieslings, der "rote Riesling", gehen wir einen Schritt zurück in die Vergangenheit, um für die Zukunft gewappnet zu sein. Doch dazu gleich mehr.

Unser Augenmerk richten wir nicht nur auf die Natur, sondern auch auf den wichtigen Bereich der gesellschaftlichen und sozialen  Nachhaltigkeit im Weingut. Wir legen also großen Wert auf unterschiedliche Formen des gesellschaftlichen Engagements unseres Gutes, auch vor unserem kulturspezifischen Hintergrund. Immerhin erreichen wir in 2026 die stolze Zahl von 375 Jahre Weinbau in der Familie Emmerich ohne Unterbrechnung.

Wir sind Botschafter durch die in 4 Erdteilen aktiven Vereinigung „Wine in Moderation“ im Bereich des moderaten Weingenusses. Bei allen Weinproben und Genussveranstaltung weisen wir explizid auf den verantwortungsvollen Weingenuss hin und erklären auch die Bedeutung in Bezug auf die Jugend und der Erhaltung der Gesundheit.

Sehr große Bedeutung hat für uns die Mitgliedschaft und für das Jahr 21 - 22 auch die Präsidentschaft im Rotary Club Remagen-Sinzig. Hier unterstützten wir bereits durch Hands on Projekte in unserem Gut die Schlaganfallklinik in Andernach, die Leutesdorfer Grundschulkinder mit Büchern, das Dorfmuseum, die Renovierung der fast 290 Jahre alten STUMM Kirchenorgel und den Naturschutzverein zur Erhaltung der Edmundhütte im Natuschutzgebiet Langenbergskopf. Ganz besonders und regelmäßig fördern und finanzieren wir die ARGE Kulturlandschaft, deren Mitglieder etliche Hektar Brachland in Leutesdorf wieder zu Streuobstwiesenlandschaft zurückgestaltet haben und den Weinbergspfirsich und historische Obstsorten in großem Stil  in unseren alten Weinbergslagen rekultivieren und pflegen.

Ebenso gehört es zu unserer Philosophie , die Druckerei des Heinrich Hauses Neuwied, in der Menschen mit Beeinträchtigung arbeiten, zu unterstüzen, indem wir unsere Geschäftsdrucksachen dort graphisch  gestalten und drucken lassen.

 

Wein ist ein Naturprodukt....und...EIN GRUNDGESETZ DER NATUR.

Da ist eines konstant - Jeder Jahrgang ist anders - bei uns schmecken sie das.


Der Rote Riesling

Der Rote Riesling ist eine historische Rebsorte und ein alter Vertreter der Rieslingfamilie, der bereits im viel wärmeren Mittelalter erfolgreich war und 1435 erstmals erwähnt wurde. Er ist also sehr klimaerprobt. Der Name resultiert aus der rosa bis roten Farbe, die seine Trauben im Reifezustand entwickeln. Der Saft in den Beeren ist jedoch hell und somit entsteht beim Abpressen weißer Traubenmost, folglich auch ein Weißwein.

 

Aufgrund des rasant fortschreitenden Klimawandels kommen einige Rebsorten nicht mehr mit der großen Hitze und Trockenheit zurecht und somit versucht man, neue Rebsorten, Baumsorten und Getreidesorten zu züchten, die diesen Bedingungen besser angepasst sind. Eine solche Züchtung im „Julius Kühn Institut“ dauert für Reben ca. 30 bis 40 Jahre. Durch das schnelle Voranschreiten des Klimawandels sucht man altes Wurzelmaterial in Gebieten, von denen man weiß, dass sie im Mittelalter bewaldet oder mit Reben bepflanzt waren.                                                                                                                                   

 

Infolge des Anbaus der Rebsorte bis ins 19. Jhdt konnte noch Wurzelmaterial gefunden werden und somit vermehrt werden. Die Rebe muss nicht neu gezüchtet werden, was viele Jahre und Jahrzehnte Zeit einspart.                                           Im Mittelalter war es ca. 0,75 bis 1 Grad wärmer als heute und Fachleute sagen voraus, dass es in 15 bis 20 Jahren wieder so warm sein wird, wie in jener Zeit, als Grönland noch grün war. Somit hoffen wir, dass der „rote Riesling“ die ideale Rebsorte für unsere Region in der Zukunft sein wird, um nicht zum Opfer des Klimawandels zu werden. Um für die klimatische Zukunft gewappnet zu sein, machen wir also einen Schritt zurück in die Vergangenheit und schauen uns ganz einfach in der Natur ab, was schon mal unter ähnlichen Bedingungen funktionierte.

 

Der Grund für das robustere Verhalten des roten Rieslings gegenüber dem Klimawandel im Vergleich zu seinem weißen Pendant liegt in seiner Farbpigmentierung. Er ist nicht so empfindlich gegen Sonnenbrand und Hitze, verträgt auch eher Trockenheit und durch seine viel härtere und dickere Schale erhoffen wir uns weniger Anfälligkeit gegen Krankheiten und Schädlinge sowie daraus resultierend weniger Pflanzenschutzmaßnahmen. Im Jahr 2018 haben wir 1500 Reben in eine Steillage gepflanzt und 2022 zum ersten mal geerntet. Wir freuen uns, wenn Sie nun das Ergebnis als Rarität im Glas haben und wünschen uns, Ihnen damit einen durch seinen niedrigen Ertrag sehr fruchtigen und eleganten Riesling zu bieten, der Sie begeistert.